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Die Ausbildung als Produkt: warum Ihr Blickwinkel den Unterschied macht

In vielen Unternehmen wird die Ausbildung von Nachwuchskräften oft als nebensächlich betrachtet. Simone Oßwald, Inhaberin der eigens entwickelten Marke AUSzuBILDUNG® ist Expertin für Unternehmensstrategien und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Sie fordert einen Paradigmenwechsel: Die Ausbildung sollte als ein wertvolles Produkt innerhalb der Unternehmensstrategie positioniert werden. Dieser Artikel erläutert, wie Ausbildung als Produkt betrachtet und erfolgreich vermarktet werden kann.

Das Problem: Ausbildung im Schattendasein

Viele Ausbilder:innen erleben es täglich: Sie geben ihr Bestes, investieren Herzblut in die Nachwuchsförderung – und stoßen im Unternehmen dennoch auf Hürden. Budgets für Azubi-Projekte oder Onboarding-Events werden gekürzt, Kolleg:innen beschweren sich, dass die Azubis „ständig weg“ sind, und die Geschäftsführung betrachtet Ausbildung oft als Kostenfaktor statt als strategische Investition.

Auch Ausbildungsbeauftragte geraten dabei schnell unter Druck. Sie betreuen Azubis „nebenbei“, ohne klare Strukturen oder die nötige Wertschätzung. Das Ergebnis: Frust bei allen Beteiligten, eine Ausbildung, die im Schattendasein bleibt, und eine verschenkte Chance für die Fachkräftesicherung im Unternehmen.

Ausbildung wie ein Produkt denken

Doch was wäre, wenn wir die Perspektive verändern?
Produkte im Unternehmen genießen hohe Aufmerksamkeit. Sie werden entwickelt, verbessert, beworben und vertrieben. Und sie haben immer ein klares Ziel: Kund:innen überzeugen und binden.

Genau so sollten wir Ausbildung betrachten – als Produkt für die Zukunft des Unternehmens. Denn auch hier gibt es Kund:innen: die Geschäftsführung, die Kolleg:innen, die Ausbildungsbeauftragten – und nicht zuletzt die Auszubildenden selbst.

 

👉 Übertragen auf die Ausbildung bedeutet das:

  • Marktforschung: Welche Erwartungen haben Entscheider, Ausbilder:innen und Azubis?
  • Marketing: Wie mache ich Erfolge sichtbar – nach innen und außen?
  • Weiterentwicklung: Wie verbessere ich Prozesse und Inhalte kontinuierlich?
  • Team: Wer sind meine Stakeholder und Unterstützer?

 

So betrachtet, wird Ausbildung kein Nebenschauplatz mehr, sondern ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Ausbilder sind nicht nur Lehrer, teilweise Seelsorger und Coaches,sondern auch Produktentwickler, Einkäufer und Vertriebler. Sie müssen verschiedene Erwartungen erfüllen – von den Azubis, der Unternehmensführung und Kollegen bis hin zu ihren eigenen Ansprüchen an sich selbst. 

 

Drei Tipps für den Perspektivwechsel

  1. Entscheider:innen mit Fakten gewinnen

Entscheider:innen orientieren sich an Kennzahlen und an der Unternehmensstrategie. Genau hier liegt die Chance: Machen Sie sichtbar, welchen Wert Ausbildung für die Fachkräftesicherung hat. Eine unbesetzte Stelle kostet im Durchschnitt 28.000 Euro und bleibt je nach Branche zwischen 3,5 und 8 Monaten vakant. Gut ausgebildete Nachwuchskräfte reduzieren diese Kosten erheblich.

Darüber hinaus kennen eigene Azubis die Prozesse, die Kultur und die Menschen im Unternehmen – sie starten nach der Übernahme schneller durch und binden sich langfristig.

👉 Tipp: Kommunizieren Sie regelmäßig Ihre ZDF („Zahlen, Daten, Fakten“): Übernahmequoten, Erfolge von Azubi-Projekten, positive Feedbacks von Kunden.

  1. Ausbildungsbeauftragte und Kolleg:innen einbinden

Ausbildungsbeauftragte und Kolleg:innen fühlen sich häufig überfordert, wenn Ausbildung zusätzlich zum Tagesgeschäft läuft. Hier helfen Wertschätzung und Klarheit. Regelmäßige Treffen mit klarer Agenda schaffen Transparenz und zeigen, dass ihre Rolle wichtig ist. Leitfäden oder kurze Trainings geben Sicherheit im Umgang mit Azubis.

Vor allem aber: Machen Sie den Mehrwert deutlich. Azubis bringen frischen Wind ins Team, übernehmen Aufgaben, entlasten die Abteilung und steigern die Attraktivität des Arbeitsplatzes. Wer das erkennt, sieht Ausbildung nicht mehr als Belastung, sondern als Gewinn.

👉 Tipp: Fragen Sie, warum jemand Ausbildungsbeauftragte:r geworden ist – das öffnet Herzen und zeigt Motivation.

  1. Azubis als Kund:innen verstehen

Auch die Auszubildenden selbst sollten als Kund:innen gesehen werden – denn sie sind die Fachkräfte von morgen. Die Generation Z hat klare Erwartungen: Sie sucht Sinn und Perspektiven, wünscht sich Feedback und Respekt, erwartet digitale Möglichkeiten und Weiterbildung sowie ein gutes Miteinander im Team.

Unternehmen, die diese Erwartungen ernst nehmen, gewinnen motivierte Azubis, die sich langfristig binden. Dafür braucht es klare Strukturen, verlässliches Onboarding und echte Beteiligung. Regelmäßige Feedbackgespräche und die Möglichkeit, eigene Projekte umzusetzen, schaffen Motivation und Selbstwirksamkeit.

👉 Tipp: Bieten Sie Reflexionsräume, Feedbackschleifen und echte Projektbeteiligung. Das steigert nicht nur Motivation, sondern auch die Bindung ans Unternehmen.

Fazit: Ausbildung ist ein Zukunftsprodukt

Wenn Sie Ausbildung wie ein Produkt betrachten, verschiebt sich der Blick: weg vom „Kümmermodus“ hin zu strategischer Verantwortung. Entscheider, Kolleg:innen und Azubis erkennen den Wert – und Ausbildung wird Teil der Unternehmensstrategie.

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Fazit: Ausbildung als strategisches Produkt

Die Ausbildung als strategisches Produkt zu sehen, erfordert einen ganzheitlichen Ansatz. Es geht darum, die Ausbildung sichtbar zu machen, kontinuierlich zu verbessern und alle relevanten Akteure einzubeziehen. Durch diesen Perspektivenwechsel können Unternehmen nicht nur ihre Fachkräfte von morgen sichern, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken.

Durch die Umsetzung dieser Strategien können Unternehmen die Bedeutung der Ausbildung innerhalb ihrer Organisation erhöhen und gleichzeitig einen positiven Einfluss auf ihre Arbeitgebermarke und ihre langfristige Geschäftsentwicklung nehmen.

Für Unterstützung bei der Umsetzung dieser Strategien und für umfassende Beratung und Expertise steht das Team von AUSzuBILDUNG® gerne zur Verfügung. Unsere Trainings und Coachings für Ausbilder und Azubis helfen Ihnen, die Ausbildung in Ihrem Unternehmen zu optimieren und erfolgreich zu vermarkten. Kontaktieren Sie uns für ein kostenfreies Erstgespräch und erfahren Sie, wie wir Ihnen helfen können, Ihr Ausbildungsprogramm auf das nächste Level zu heben.

 

Simone Oßwald ist die Gründerin von AUSzuBILDUNG®, einem Programm, das Unternehmen unterstützt, Fachkräfte von morgen auszubilden und zu halten. Mit ihrem Experten-Team bietet sie maßgeschneiderte Seminare und Workshops an, die sich an den Bedürfnissen von Auszubildenden und Ausbildern orientieren. Ihre Dienstleistungen umfassen die strategische Beratung, die Konzeption zukunftsfähiger Ausbildungskonzepte und die Umsetzung der Workshops.

Für Azubis: Onboarding-Tage und Soft Skills, wie z.B. Knigge-Trainings, Persönlichkeit, Konfliktlösung, Team- und Präsentationstrainings.

Für Ausbilder: ICH als Ausbilder, Wissenstransfer und der Ausbilder/Ausbilderin als Führungskraft.

Simone Osswald von AUSzuBILDUNG

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Simone Oßwald

Kreative Blog- und Buchautorin, humorvolle Trainerin und von Herzen Coach für soziale Kompetenzen...
... und der Kopf hinter dem AUSzuBILDUNGs-Konzept.

Simone Oßwald, SO.Beratung & Coaching

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